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Bruno Di Martino




Bruno Di Martino




Bruno Di Martino





BRUNO DI MARTINO - Sculpture and Painting
till January 31st, 2010


Allein schon aus ästhetischer Sicht ist der Anblick der farbenfrohen Gemälde und phantasievollen Skulpturen ein Genuss. Beim Auseinandersetzen damit zeigt sich die Tiefe der Arbeit des Künstlers. In seinen Werken ist alles ineinander verschlungen und miteinander verbunden. Meist sind es Krakenarme oder Pflanzenstränge, die sich durch die Bilder winden. Was auf den ersten Blick wie pures Chaos wirkt, scheint einer unsichtbaren Ordnung zu unterliegen und offenbart eine geheimnisvolle Weisheit. Di Martino übersetzt in Bilder, was alte Religionen und moderne Physiker verkünden: Alles fließt, alles wandelt sich, alles ist in allem enthalten. Die Ästhetik und überirdisch wirkende Schönheit seiner Werke liegt wohl darin, dass sie eine existenzielle Harmonie ausstrahlen.


Batman als Nachfolger von Herkules

Mit seinen Skulpturen aus miteinander verwobenen Menschen, Tieren und Pflanzen trifft der Künstler ebenso grundsätzliche Aussagen. Seine Menschen kommen aus dem prallen Leben. Sie fallen, fliehen, flehen, verzweifeln, kämpfen, lieben. Es ist fesselnd, welche Ausdrucksstärke dem Künstler gelingt. Liebesakte voller Kraft und Leidenschaft. Hände, die Verzweiflung symbolisieren. Ein Gekreuzigter als Sinnbild für das Leid der Welt.

Seinen Sinn für archaische Grundprinzipien unterstreicht di Martino, indem er besonders gern urtümliche Tiere wie Echsen, Kraken und Schildkröten darstellt. Damit kombiniert er neuzeitliche Heldenfiguren wie Batman. Die Inhalte der alten Mythologien bestimmen heute noch Träume und Phantasien, erklärt er dazu. Superman als Nachfolger von Herkules. Das Leben als sich ewig wiederholendes Drama. Nicht den Kampf gegen das Böse in der Welt sondern im Menschen selbst stellt er in den Vordergrund.

Der Künstler sieht seine Kunst als Denkanstoß. Insbesondere mit Blick auf die Umweltzerstörung. Wenn wir überleben wollen, dürfen wir nicht alles um uns herum kaputt machen, sagt der 42-Jährige. Friedvoll und lebendig wirken seine Bilder so könnte es sich anfühlen, wenn wir uns in die Harmonie des Universums einfügen und mitschwingen. Vielleicht besteht Di Martinos größte Kunst darin, einen Weg für die ewige Suche nach dem Glück zu weisen. Susanne Sobko


Unter den im Art Center Berlin präsentierten Werken des Künstlers Bruno di Martino befindet sich auch die mehrfach preisgekrönte Skulptur "UNIVERS MORPHOSE II"

Von der SOCIÉTÉ NATIONALE DES BEAUX-ARTS ausgezeichnet im SALON 2007, Carrousel du Louvre, Paris mit dem PRIX BAUMEL-SCHWENCK DE SCULPTURE

Von der ACADÉMIE INTERNATIONALE DE LUTÈCE ausgezeichnet im 38. GRAND CONCOURS INTERNATIONAL 2007 mit der MÉDAILLE D'OR

Eine Aura von Stärke, aber auch von Verwundbarkeit umgibt die 2006 im Carrousel du Louvre ausgestellte Bronzestatue Le Labyrinthe de l?esprit, die paradigmatisch für die aktuelle Schaffensphase Bruno di Martinos steht. Die Intimität seiner frühen Bilder ist einer kritischen Auseinandersetzung mit der modernen Welt gewichen.

Der Künstler befasst sich mit Metamorphosen, die keine natürlichen Vorgänge, sondern gesellschaftlich bedingte Verformungs- und Zerstörungsprozesse sind: Sein Oeuvre zeigt uns den modernen Menschen, dessen Ängste und Traumata die Gnadenlosigkeit der profitorientierten Gesellschaft reflektieren und dessen Sehnsüchte und Hoffnungen unter massenmedialem Einfluss entstehen.

Hatte er in dem Reliefzyklus Les Corps separés die innere Zerrissenheit des Menschen thematisiert, so stehen die farbenprächtigen neuen Gemälde Bruno di Martinos ganz unter dem Zeichen von Lebensfreude, Sinnlichkeit und Schönheit: Er liebt Antagonismen, kombiniert gern so verschiedene Bildelemente wie antike Heldengestalten und Comicfiguren.Dabei hält er Ausschau nach verborgenen Gemeinsamkeiten, stellt unerwartete Zusammenhänge her.

Da ihn die stilistischen Gestaltungsmöglichkeiten der Ornamentik faszinieren, greift di Martino gern zu Arabesken und Schlangenlinien, und zwar sowohl in der Malerei als auch in der Plastik. Wie atmosphärische Wirbel oder geheimnisvolles Wurzelwerk überziehen oder überwuchern seine Ornamente Bildhintergrund und Figuren, sie bilden das organisch-lebendige Grundgerüst seiner Kompositionen.

Daraus entsteht seine ganz eigene, unverwechselbare künstlerische Handschrift, die unsichtbare Melodie seiner Kunst. Bruno di Martino, dessen Werke in den letzten Jahren in zahlreichen Ausstellungen sowohl in Deutschland als auch im Ausland zu sehne waren, hat sich 2007 unter anderem an UNICEF-Projekten in Kairo, Jerusalem und Buenos Aires beteiligt.