vergangene Ausstellung: IVAR KAASIK - Paintingsvergangene Ausstellung: IVAR KAASIK - Paintingsvergangene Ausstellung: IVAR KAASIK - Paintingsvergangene Ausstellung: IVAR KAASIK - Paintingsart place berlin




Ivar Kaasik - Painting

Painting by Ivar Kaasik






Ivar Kaasik - Painting

Painting by Ivar Kaasik






Ivar Kaasik - Painting

Painting by Ivar Kaasik







"IVAR KAASIK - Paintings"
bis 7. Januar 2012


Tallinn, Hauptstadt von Estland, ist gemeinsam mit Turku europäische Kulturhauptstadt 2011. Estland ist auch die Heimat des 1965 geborenen Künstlers Ivar Kaasik, der seit fast 20 Jahren sowohl in Berlin als auch in seiner Heimat sehr erfolgreich arbeitet. Die Ausstellung von "art place berlin" bietet vom 2. November bis zum 14. Dezember 2011 den Besuchern ein breites thematisches Spektrum seiner Malerei und eindrucksvollen Einblick in das Schaffen des Künstlers. Zur Eröffnung der Ausstellung am 1. November im Park Inn Berlin-Alexanderplatz gibt Herr Harry Liivrand, Kulturattaché der Botschaft von Estland, eine Einführung in das künstlerische Schaffen von Ivar Kaasik.


Spurensuche - Zu den Arbeiten von Ivar Kaasik (von Asja Kaspers, - auszugsweise)

"Kaasiks Bildrealitäten bewegen sich in einem weit gefassten thematischen und motivischen Spektrum. Es reicht von Ikonen der Filmgeschichte über idyllische Landschaften, eindringliche Porträts von Gruppen, Einzel-personen oder auch Tieren bis hin zu fragmentarischen Fokussierungen urbaner Szenerien. Gleich, welches Sujet Kaasiks Bilder repräsentieren: Sie alle irritieren den Betrachter auf eigentümliche Weise. Unwillkürlich neigt man dazu, für diese Arbeiten, ausgeführt in einer technisch raffinierten, präzisen und detaillierten Malweise, die sich in eine glatte Oberflächenstruktur einbettet, zunächst Kategorisierungen wie Fotorealismus oder gar Hyperrealismus aufzugreifen. Doch die offensichtlichen Irritationen folgen dem bewusst gewählten Prinzip, alltägliche Motive und Situationen gerade nicht in einer realistischen oder naturnahen Art und Weise wiederzuge-ben, die sich an dokumentarischer Fotografie orientiert. Kaasik kommentiert oder vielmehr porträtiert seine Vorlagen, indem er sie wie beschrieben in der Farbigkeit, durch Verwischungen oder anderweitige Irritationsme-chanismen verfremdet und auf diese Weise zu neuen Bildaussagen gelangt. Kaasik entwickelte seine Methode der "Porträts des Abbildes" seit 1996, unter anderem beeinflusst durch die Malerei Gerhard Richters.

Fast alle Dinge, die Kaasik in seinen Bildern porträtiert, kennt der Betrachter aus eigener Anschauung: aus Zeitungen und Zeitschriften, aus Bildbänden, aus dem heimischen Fotoarchiv oder natürlich aus Fernsehen und Internet. Menschen werden porträtiert, Ereignisse doku-mentiert oder inszeniert, Landschaften von ihrer schönsten Seite repräsentiert. Alle über die Massen-medien verbreiteten Bilder dienen einen bestimmten Zweck: Der Illustration einer übermittelten Meldung oder Geschichte. Die motivische Vielfalt Kaasiks entspricht also der täglich wahrgenommenen Bilderflut. Doch durch die Wiederholung gleicher oder ähnlicher Motive sowie die Fertigung von Motivreihen strukturiert Kaasik nicht nur seine Wahrnehmung, sondern wertet sie durch seinen persönlichen Bezug. Ein beeindruckender Hund, eine Limousine, erhabene Berge oder weite Gewässer bilden die Staffage zu Szenerien, die sich um menschliche Beziehungen drehen. Gerade die Gruppenporträts werden zu Synonymen menschlicher Einsamkeit und Isolation innerhalb doch scheinbar angenehmer Lebensumstände.

Mit seiner Kunst der Aneignung und der Umsetzung von Seh-Erfahrungen skizziert und reflektiert Ivar Kaasik nicht nur seine autobiographischen Einflüsse, er übergibt sie mittels der Malerei an den Betrachter. Der Transfer von massenmedial generierten Bildinhalten in die Malerei bedeutet zweierlei: Die durch Verfremdungsmechanismen ausgelösten Irritationen fordern zum einen vom Betrachter die Vertiefung in ein vermeintlich bekanntes Sujet, das sich letztlich als neu konzipierte und akzen-tuierte Bildaussage offenbart. Zum anderen erweist sich die Malerei Kaasiks als ein Medium, das sich trotz motivischer Parallelen gegenüber der massemedial verbreiteten Bilderflut behaupten kann. Denn trotz und wegen der vordergründigen Verfremdungsmechanismen tragen Kaasiks "Porträts des Abbildes" dazu bei, Dinge und Realitäten intensiver zu betrachten und sie somit letztlich klarer zu sehen." - Asja Kaspers (auszugsweise aus Spurensuche - Zu den Arbeiten von Ivar Kaasik)

Ivar Kaasik wurde 1965 in Kuressaare / Estonia geboren. Von 1983 - 1992 studierte er an der Estonian Academy of Art. 1989/90 absolvierte er ein Studium an der Hoch-schule für Kunst und Gestaltung Halle/Saale. 1992 erhielt er das Diplom von der Estonian Academy of Arts. Seine Arbeiten wurden seit 1988 international ausgestellt. Seit 1992 arbeitet er in Berlin und Kuressaare.
Die Ausstellung von art place berlin ermöglicht einen repräsentativen Einblick in das Schaffen von Ivar Kaasik und zeigt auch einige seiner großformatigen Arbeiten.

Die Ausstellung ist im Erd- und 1. Obergeschoss zu sehen. Täglich von 9 - 22h geöffnet





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